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Technisches
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Auch wenn noch bis weit ins
18.Jahrhundert hinein Bergbau "manuell" - also mit Schlägel und Eisen -
erfolgte, in die Tiefe vorzudringen setzte schon am Ende des 14.Jahrhunderts
einen enormen technischen Aufwand voraus. Die Kunstmeister des 16.Jahrhunderts waren wohl die ersten "Ingenieure" der Welt. Von der Muskelkraft von Mensch oder Tier über Wasserräder, Wassersäulenmaschinen, Wasserturbinen bis zur Dampfmaschine - alles fand Anwendung im Bergbau. Und nicht nur im Abbau selbst. Der Förderung folgte die Aufbereitung, Verhüttung und Verarbeitung - alles erforderte Antriebskraft und Maschinentechnik, die es so in dieser Zeit noch nirgendwo sonst gab. Gerade was die Wasserkraftnutzung anbetrifft, waren unsere Vorfahren Meister der "Mehrfachnutzung". Was heute als "renewable energy" wieder modern wird, beherrschten die Alten bereits perfekt. Es ist uns deshalb ein Bedürfnis, hier auf die Relikte solcher Maschinenbauten, die auf uns überkommen sind, oder inzwischen auch auf funktionstüchtige Nachbauten ganz besonders hinzuweisen.
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Jahrtausendelang war Bergbau reine
Handarbeit. Auch wenn man sich für Förderung, Wasserhebung oder
Maschinenantrieb die zur Verfügung stehenden Naturkräfte schon früh und
wohlüberlegt zunutze machte - der eigentlich Vortrieb und Abbau erfolgte bis
weit ins 18. Jahrhundert hinein fast ausschließlich mit menschlicher
Muskelkraft und mit "Hammer" und "Meißel". Bis heute haben sich deshalb Schlägel und Eisen als allseits bekanntes Symbol des Bergbaus erhalten.
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Natürlich hat Georgius Agricola in
seiner "De Re Metallica" auch akribisch beschrieben, mit welchem
Gezähe die Bergleute zu seiner Zeit arbeiteten.
Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann man (übrigens das erste Mal in Johanngeorgenstadt), sich die Arbeit im Erzbergbau unter Nutzung der Chemie zu erleichtern. Die ersten Bohrlöcher wurden noch mit Schwarzpulver befüllt und einzeln gesprengt. Zwei Tafeln auf dem Elende Seelen Spat in Freiberg belegen dann, daß hier im Jahr 1701 erstmals eine ganze "Scheibe" abgebohrt, besetzt und "aus dem Ganzen" herausgeschossen wurde. |
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Heute hat sich die Technologie natürlich erheblich gewandelt: Moderner Tiefbau erinnert eher an eine überdachte Industrieanlage, als an die im Kopf verankerte schwere und schmutzige Arbeit in einem Bergwerk. Elektro- und Druckluftantrieb machen alle Arbeiten erheblich leichter und ein Bergmann ist heute mehr "Maschinist" als noch wirklich auf "Tuchfühlung" mit dem ihn umgebenden Gestein. Anlaß für uns, einmal zurückzuschauen, wie sich die Technik gewandelt hat...
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