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Jahrtausendelang drangen Menschen mit bloßer Muskelkraft - der eigenen und mit Hilfe von Tieren - in die Tiefen der Erde vor. Dies gilt nicht nur für Vortrieb und Förderung, sondern auch für Aufbereitung und Verhüttung der Erze. 

Die älteste mechanische Energiequelle, die auch  Bergleute zum Antrieb von Maschinen - besonders für die Förderung und Aufbereitung - nutzten, stellte die Wasserkraft dar. Sie steht nur leider nicht überall zur Verfügung. Es heißt nämlich nicht umsonst "Berg"-werk - Erzvorkommen treten leider gewöhnlich im Gebirge zutage, wo tektonische Kräfte alte Gesteine emporgehoben haben und die Erosion sie freigelegt hatte. Erzmühlen und Schmelzhütten konnte man ja dorthin bauen, wo die Antriebskraft zur Verfügung stand - ein Bergwerk aber kann man einfach nicht verlegen. 

Was also tun, wenn die Kraft der eigenen Muskeln nicht ausreicht ? 


Schachtgestänge im Bärschacht 
in Freiberg
 

Seit vielen hundert Jahren knobelten findige Handwerker an Mitteln und Wegen, die Kräfte der Menschen zu vervielfältigen und was sie dabei - nicht nur, aber auch im Bergbau - alles zuwege gebracht haben, ist schon bewundernswert. 

 

Es gehört ein wenig physikalisches Verständnis dazu - oder aber jahrhundertelange Erfahrung, um der Natur ein paar Tricks und Kniffe abzuschauen. Beachtenswert ist vor allem die Handwerkskunst der Zimmerleute und Stellmacher, denn bis weit in die Neuzeit hinein war nicht Stahl und Eisen, sondern Holz der wichtigste Baustoff.  

Beispiele für Aufbereitungsmaschinen beschrieb bereits Georgius Agricola. Wenn Sie aber selber einmal staunen möchten, finden Sie im Folgenden ein paar Beispiele und Erläuterungen zur technischen Umsetzung. 

 

 
 
Kleiner Exkurs in die Theorie 

Wir stellen eine kurze Übersicht zu den Typen der Wasserkraftmaschinen der weiteren Beschreibung der Beispiele voran.  (J.B.)

 

 

 

Die kleinen Raumbilder sind mit weiteren Informationen hinterlegt. Bitte anklicken.

 
 
Wasserrad im Bär- Schacht  zu Freiberg 

Unweit neben dem David-Schacht gelegen, findet sich im Bär-Schacht eine fast komplett erhalten gebliebene Antriebsmaschine für das 50 m höher - übertage - arbeitende Trockenpochwerk der Davider Erzwäsche.  

Aufgrund der zur Verfügung stehenden, großen Wassermenge bekam das Wasserrad eine andere Form: Fast zwei Meter breite Schaufeln, aber nur fünf Meter Durchmesser.  (L.M.)

   

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"Geisterrad" der Thurmhofer Wäsche zu Freiberg

In der technischen Umsetzung ganz ähnlich, jedoch nicht so tief untertage, haben die Vorfahren auch die Kraftübertragung vom vierten Wasserrad der Thurmhofer Wäsche nach Übertage in die Thurmhofer Wäsche realisiert.  

Das Wasserrad aus dem Jahr 1851 entspricht mit knapp 10 m Durchmesser anderen Kunsträdern im sächsischen Erzbergbau und lieferte mit relativ wenig Aufschlagwasser eine vergleichbare Antriebsleistung. (J.B.)

 

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Raumbilder wie diese erstellen wir gern auch für andere Bergwerke,
die Weiterverwendung dieser Zeichnungen erfordert aber unsere Zustimmung.
 

 

Außerdem können wir allen Technik-Interessierten für einen Besuch empfehlen:

  • die Modellsammlung der TU Bergakademie, Ausstellung auf der Reichen Zeche zu Freiberg, 

  • das "Schwarzenberggebläse" auf der "Alten Elisabeth" zu Freiberg,

  • das "Zylindergebläse" und den historischen Komplex von Muldenhütten bei Freiberg,

  • das Pochwerk Siebenschlehn zu Schneeberg,

  • die Wäsche IV im Bergbaumuseum Altenberg,

  • die "Silberwäsche" in Antonsthal bei Schwarzenberg,

  • die Saigerhütte Olbernhau,

  • den Frohnauer Eisenhammer,

  • den Freibergsdorfer Eisenhammer,

  • den Dorfchemnitzer Eisenhammer,

und weitere Anlagen außerhalb Sachsens. 

   

Glück Auf  !
Und: Man sieht sich !